Chronik des HTTV Hundener Tischtennis Vereines
1. Wie alles begann
Es begann 1969 mit einer Tischtennisplatte, die die Familie Kuhl an die Firma Alfred Kuhse in Winsen/Luhe ausgeliehen hatte. Diese diente dort dem Betriebssport. Günter Kuhl und Horst Hahn holten diese Platte auf den heimischen Saal im Gasthaus Kuhl zurück. Durch diverse Freundschaftsspiele wurde ein engerer Kontakt zu der Spielgemeinschaft Schwinde/TSC Winsen hergestellt. Die Winsener Spieler Wilhelm Baumann und Peter Lange schlugen vor, die Mannschaft zu melden und dann am Punktspielbetrieb teilzunehmen. Zu dieser ersten Mannschaft aus Hunden zählten Günter Kuhl, Horst Hahn, Peter Behr und Albert Block. So wurde die erste Serie 1969/70 bestritten.
2. Die Gründung
Um einen Verein zu Gründen, müssen gewisse Regularien beachtet werden. Voraussetzung ist unter anderem, daß eine Vereinssatzung erstellt wird. Da aber keiner der Tischtennisspieler Erfahrungen auf diesem Gebiet hatte, hielt man Ausschau nach einer geeigneten Unterstützung. Mit Theo Schneider, einem Arbeitskollegen von Günter Kuhl war schnell ein Berater gefunden, der in anderen Vereinen entsprechende Erfahrungen hatte sammeln Können.
Am 06.03.1970 war es endlich soweit. Eine Vereinssatzung, angelehnt an eine Mustersatzung des Niedersächsischen Tischtennisverbandes, war fertiggestellt und wurde verabschiedet.
Theo Schneider, Günter Kuhl, Horst Hahn, Peter Behr, Albert Block und Bernhard Windt waren die Gründungsmitglieder des Hundener Tischtennisvereines. Bei der Verabschiedung der Satzung wurden sie durch den damaligen Bürgermeister der Gemeinde Hunden Hermann Blecken (besser bekannt unter dem Namen Opa Blecken) tatkräftig unterstützt.
Diese Satzung wurde dann nach Hannover zum Niedersächsischen Tischtennisverband geschickt, mit der Bitte, in diesen Verband aufgenommen zu werden.
Am 09.06.1970 wurde die Satzung anerkannt und der Hundener Tischtennisverein besteht seit diesem Datum offiziell. An diesem Tag hatte der neugegründete Verein bereits 38 Mitglieder.
Von diesen 38 Mitgliedern sind heute noch 12 Mitglieder in unseren Reihen. Das sind namentlich Peter Behr, Heinz-Frido Bork, Karl-Albert Fahlbusch, Hans-Jürgen Friedrich, Horst Hahn, Horst-Dieter Helmke, Peter von Helms, Günter Kuhl, Klaus-Peter Peters, Gundula Salchow, Bernhard Windt und Heinz Windt.
Ausgetreten bzw. verstorben sind Klaus-Dieter Friedrich, Richard Kuhl, Hans-Joachim Windt, Klaus-Peter Bork, Wilfried Dzillack, Heidrun Elvers, Jürgen Gaarz, Manfred Günther, Birgit Hahn, Heino Helmke, Heino Helmke jun., Änne Marben, Ute Weber, Christian Windt und Martina Windt.
Durch den starken Mitgliederzuwachs reichte die vorhandene Tischtennisplatte schon bald nicht mehr aus. Eine zweite Platte mußte beschafft werden. Aus Kostengründen entschied man sich für eine Eigenanfertigung. Gekaufte Spanplatten wurden von dem Vereinsmitglied Rudolf Basiel mit Schultafellack bemalt. Es folgten bald darauf die Platten drei und vier. Mehr als vier Platten waren aus Platzgründen auf dem Saal nicht unterzubringen. Auch der Saal wurde in Eigenregie den Bedürfnissen des Tischtennissportes angepaßt. So wurden zusätzliche Leuchtstoffröhren (Spenden der das Gasthaus Kuhl beliefernden Brauereien) installiert. Für den Spielbetrieb im Winter wurde ein größerer Kohleofen von dem Vereinsmitglied Peter Behr zu einem Preis von 30,- DM erworben. Das nötige Holz für den Betrieb des Ofens wurde von den Vereinsmitgliedern selber gehackt. Die Gastwirtin Ilse Kuhl sorgte meist dafür, daß der Ofen rechtzeitig vor Spielbetriebsbeginn die nötige Wärme produzierte. Bei ungünstigen Windverhältnissen konnte es auch schon mal geschehen, daß besagter Ofen statt Wärme nur Qualm lieferte. In den ersten Jahren wurde der Saal dem Hundener Tischtennisverein unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Bei gewonnenen Punktspielen spendierte der Vereinswirt Richard Kuhl eine Lage Whisky für die Spieler. Mit der Aufstellung weiterer Herrenmannschaften schlief diese gern angenommene Labung leider ein. Für Festlichkeiten wie z. B. Ernteball und Feuerwehrball mußten die Platten beiseite geräumt werden. Außerdem wurde die hölzerne Trennwand zum Flur herausgenommen, sowie das benötigte Gestühl von Bühne und Dachboden geholt. Die Trennwand wurde im Schmiedeanbau untergestellt. Nach Beendigung der Festlichkeiten mußte der Saal natürlich wieder entsprechend hergerichtet werden. Gegnerische Mannschaften beklagten sich dann über die Bodenverhältnisse. Tanzsaalspäne sowie die tänzerischen Aktivitäten des vorangegangenen Balles sorgten dafür, daß der Saalboden spiegelglatt wurde. Wir sahen diese Begebenheit eher gelassen und verbuchten sie unter Heimvorteil. über Umkleideräume verfügt so ein Saal natürlich in aller Regel nicht, was allerdings bei etlichen Gastmannschaften für Verwunderung sorgte. In der ersten Zeit war es auch erlaubt, gemischte Mannschaften aufzustellen. Das dadurch entstehende Problem des Umkleidens wurde meist dadurch gelöst, daß sich betroffene Damen auf die Damentoilette zurückzogen.
3. Der Spielbetrieb
Wurde anfänglich noch mit einer Herrenmannschaft gespielt, startete der HTTV in der Serie 70/71 bereits mit zwei Herrenmannschaften. Schüler und Jugendliche trainierten kräftig, nahmen aber noch nicht am Punktspielbetrieb teil. Bereits in der Serie 72/73 wurden drei Jugendmannschaften, davon eine weibliche für die B-Jugendstaffel Ost gemeldet. Staffelleiter dieser Staffel war Wilhelm Baumann von SG Schwinde/TSC Winsen. Die weibliche Jugendmannschaft brach aber bald danach auseinander, weil einige der jungen Damen inzwischen anderen, allzu natürlichen Beschäftigungen den Vorzug gaben. Die verbliebenen Mitglieder stellten mit Hilfe einiger Neuzugänge eine neue Mannschaft auf. Mit Erreichen der Altersgrenze einiger Mitspielerinnen wurde eine Damenmannschaft gebildet. Alle gemeldeten Mannschaften nahmen außerdem an den Kreispokalspielen teil, die einmal jährlich ausgerichtet werden. Den größten Erfolg verbuchte dabei die 1. Herrenmannschaft im Jahre 1984, als sie im Finale in Tostedt nach einem dramatischen Kampf gegen Welle Vizemeister wurde.
Seit 1971 wird eine Weihnachtsfeier ausgerichtet. Voran gehen alljährlich die Weihnachtsausspielungen. Jede Mannschaft spielt im Modus "jeder gegen jeden" den Mannschaftssieger aus. Zusätzlich wird der Gesamtsieger, unterschieden nach Herren und Jugend/Schüler, ermittelt. Die Siegerehrung ist dann Bestandteil der Weihnachtsfeier. Seit 1992 wird der Gesamtsieger der Herren an einem Sonntag im Januar ermittelt. Erweitert wurde dieses Turnier um eine Meisterschaft im Doppel.
Um die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten, wurde auf einen ausgebildeten Trainer verzichtet. Es fanden sich immer Vereinsmitglieder, die Spaß an der Jugendarbeit hatten. Erst im Jahre 1992 wurde ein lizensierter Trainer für die Schüler und Jugendlichen engagiert, Alexander Oeding aus Winsen. Diese Maßnahme gab der Jugendarbeit einen enormen Aufschwung. Hatte man vorher Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Tischtennissportes in Hunden, stieg die Mitgliederzahl im Bereich Schüler und Jugendliche sprunghaft von nahezu Null auf über 30 an.
Auf Initiative von Kurt Schmidt von SG Schwinde/TSC Winsen wurde Anfang der 70iger Jahre eine Trainingsgemeinschaft Winsen und Umgebung ins Leben gerufen. Einmal wöchentlich fand in der Realschulhalle in Winsen ein Jugendtraining statt. Als Trainer fungierten Herrenspieler der beteiligten Vereine. Mit von der Partie waren SG Schwinde/TSC Winsen, Hoopte und Hunden. Im Jahre 1973 entschloß man sich, aus dieser Trainingsgemeinschaft auszusteigen, da der Transport der Jugendlichen mit der Zeit doch eine erhebliche zusätzliche Belastung für die aktiven Spieler darstellte. Man beschränkte sich alsdann auf die heimischen Trainingsabende auf dem Saal des Gasthauses Kuhl. Jeder der zu dieser Zeit in Hunden Tischtennis gespielt hat, egal ob Schüler oder Schülerin, ob Jugendlicher oder Jugendliche, selbst die Herrenspieler wurden nicht verschont, wird sich an die doch allzu beliebten Aufwärmphasen vor jedem Training erinnern. Günter Kuhl lag es sehr am Herzen, vor dem eigentlichen Training mit seinen speziellen Gymnastikübungen dafür zu sorgen, daß keiner zum Tischtennisschläger griff, ohne vorher seine Muskeln gelockert zu haben. Übungen wie Armkreisen, beidhändiges Greifen und Entengang um alle vier Tischtennisplatten haben für manchen Muskelkater gesorgt. Sie dürften auch heute noch bei allen Beteiligten in guter Erinnerung sein.
4. Der Wunschtraum
In den ersten Jahren des Punktspielbetriebes spielten wir überwiegend gegen andere Mannschaften, die genau wie wir auf Sälen von Gastwirtschaften spielten. Nur die städtischen Mannschaften, sowie die aus großen Dörfern spielten bereits in Turnhallen. Einige Mannschaften hatten eine vereinseigene Halle, andere kamen in den Genuß, in neugebauten Schulsporthallen spielen zu Können. Bereits zu dieser Zeit entstand der Wunsch nach einer eigenen Turnhalle. Anfänglich träumte man nur insgeheim, doch wissend, daß die Kosten für solch ein Objekt die bescheidenen Mittel des kleinen Vereines bei weitem überschreiten würden. Auch der Gedanke, die Samtgemeinde Elbmarsch oder die Gemeinde Drage um Erstellung einer Turnhalle zu bitten, schien absurd. Welcher Bürgermeister oder Ratsherr würde einem derart phantastischen Antrag zustimmen, eine Turnhalle für die kleinen Dörfer in der Binnenmarsch Hunden, Mover und Fahrenholz zu bauen. So träumte man viele Jahre vor sich hin. Im Laufe der Jahre wurde die Anzahl der Vereine, die auf einem Saal spielten, immer geringer. Dafür wurde unser Traum immer größer und intensiver. Man stellte Überlegungen an, wie so eine Halle in Eigenleistung zu erstellen wäre. Vereinsmitglieder mit handwerklichen Berufen gab es genug, auch vereinsfremde Mitbürger, selbst aus Nachbarorten, boten ihre Unterstützung an. Allein das nötige Geld fehlte. Es wurde allen sehr schnell klar, daß ausschließlich über die Mitgliedsbeiträge, selbst wenn diese drastisch erhöht würden, die erforderlichen Mittel nicht aufzubringen waren.
Am Volkstrauertag 1978 war es dann soweit. Anläßlich der Kranzniederlegung durch die Feuerwehr ergab es sich, daß der erste Vorsitzende des HTTV (zugleich Ortsbrandmeister in der Freiwilligen Feuerwehr Hunden) Günter Kuhl im Gasthaus Twesten in Fahrenholz den damaligen Bürgermeister der Gemeinde Drage, Heinrich Römer, traf. Hier wurde dann der erste mündlich formulierte Antrag auf Bau einer Turnhalle in Hunden gestellt. Die Reaktion war allerdings wie erwartet. Der Bürgermeister, von diesem Ansinnen völlig überrascht, wenn nicht gar überrumpelt, schien diesen Antrag nicht recht ernst zu nehmen wollen und lehnte ihn mit der Begründung ab, der Verein sei viel zu klein, als daß es sich lohnen würde, ein derartiges Bauwerk zu errichten. So gingen weitere acht Jahre ins Land, bis man sich erneut aufraffte, diesen ehrgeizigen Plan zu verwirklichen. Als man nämlich 1986 daran ging, für die Feuerwehr ein neues Gerätehaus zu planen, schien die Gelegenheit günstig, erneut einen Vorstoß in Richtung Gemeinde Drage zu starten. Ein gemeinsames Gebäude sollte es werden, mit dem Ziel, die sanitären Einrichtungen doppelt zu nutzen. Auch diesem Antrag wurde nicht stattgegeben. Der massive Besuch diverser Bauauschußsitzungen und Ratssitzungen durch Vereinsmitglieder hatte allerdings zur Folge, daß unser Wunsch nach einer eigenen Turnhalle von allen Ratsfraktionen ernst genommen werden mußte. Inzwischen wurde in der Gemeinde allerdings schon laut über den Bau einer Großraumsporthalle in Stove nachgedacht, was ein Ratsmitglied auf die Idee brachte, die dann nicht mehr benötigte Stover Schulsporthalle nach Hunden zu rollen. Nach diversen Gesprächen und Schriftwechseln - selbst vor einer Unterschriftenaktion zu Gunsten des Baues einer Turnhalle wurde nicht zurückgeschreckt - stimmten auch diejenigen zu, die vor kurzem noch Turnhallen rollen wollten. Am 16. Dezember 1987 war es dann soweit: Der Rat der Gemeinde Drage beschloß im Stover Gasthaus zur Rennbahn den Bau einer Turn- und Mehrzweckhalle für Hunden.
5. Das Dorffest
Die Festlichkeiten in Hunden, Mover und Fahrenholz wie Ernteball, Feuerwehrball und Kamaradschaftsabend fanden in den Monaten zwischen September und März statt. Die Zeit zwischen März und September schien etlichen aber erheblich zu lang zu sein. Was lag da näher, als im Sommer ein Fest dazwischen zu schieben. Im Jahre 1975 organisierte man das erste Dorffest in Hunden. Dieses Ereignis, wie auch alle folgenden, fand am Wochenende statt, war aber auf den Sonnabend beschränkt. Da der Spielbetrieb auf dem Saal wie jedes Jahr eine Sommerpause einlegte, traf man sich auf dem Sportplatz mit Gleichgesinnten, um Fußball zu spielen. Es bot sich daher an, im Rahmen des Dorffestes ein Fußballspiel auszutragen. Man spielte im Laufe der Zeit gegen Mannschaften aus Tönnhausen, Oldershausen, Stove und Marschacht. Auch Auswärtsspiele mußten bestritten werden, z.B. aus Anlaß des alljährlichen Sommerfestes in Oldershausen. Das Dorffest fand auf dem Sportplatz statt. Als Zelt diente in den ersten Jahren (1975-1978) ein Aufenthaltszelt der Jugendfeuerwehr, ausgeliehen vom Kreisjugendfeuerwehrverband. Eingelagert waren die Zelte in Buchholz. Oftmals mußte das Zelt am Tage nach dem Dorffest wieder nach Buchholz zurückgebracht werden, da es für diesen Tag schon wieder anderweitig verplant war. Da das Dorffest aber kaum vor Sonnenaufgang endete, war dies für den Verein, der die ganze Nacht bedient bzw. gefeiert hatte, eine große Belastung. So wurde unmittelbar nach Beendigung des Festes mit dem Abbau begonnen.
Standen Tresen und Grill anfangs noch im Freien, ging man ab 1978 dazu über, an das Zelt einen Anbau zu errichten. Dieser bestand aus Gerüststangen und Schalbrettern, abgedeckt mit Planen, die ortsansässige Landwirte zur Verfügung stellten. Aber auch an die Entsorgung mußte gedacht werden. Glücklicherweise sind wir in all den Jahren von der Hundener Baufirma Heiner Twesten unterstützt worden. Gerüste und Bretter, Bohlen und Fahrzeuge sowie das Häuschen mit dem Herzen in der Tür wurden uns zur Verfügung gestellt. Allerdings lagen die Materialien nicht immer in Tönnhausen auf Lager. So wurde des öfteren am Freitagnachmittag ein Gerüst auf einer Baustelle abgebaut und am Sonntagnachmittag wieder aufgebaut. Meist befanden sich die Baustellen in Winsen, gefahren werden mußte aber auch schon mal nach Reppenstedt oder Hanstedt. Beteiligte Gerüstabbauer wissen von skeptischen Blicken der Anwohner oder auch von Spaziergängern zu berichten, die offensichtlich dachten, daß hier Diebe am Werke wären. Zu einen Einsatz der Polizei ist es aber zur Erleichterung der Beteiligten nicht gekommen.
Das Aufenthaltszelt der Feuerwehr wurde schnell zu klein. Ende der siebziger Jahre ging man dann dazu über, mit Hilfe von Gerüststangen und geliehenen Planen ein Zelt zu erstellen. Die Ausleihgebühr für diese Planen war allerdings so hoch, daß man bald dazu überging, ein Festzelt vom Zeltverleih zu ordern. Aus Kostengründen wurde das Zelt von Vereinsmitgliedern aufgestellt. Der Zeltverleih lieferte das Zelt an und holte es wieder ab. Auf- und Abbau erfolgte dann unter Anweisung des Zeltmeisters der Lieferfirma. Meistens erschien der Gastwirt Schulz aus Toppenstedt. Nachdem der gesamte LKW-Anhänger entladen war, konnte mit der Errichtung des Zeltes begonnen werden. Wobei allerdings nicht alle auf dem Anhänger befindlichen Teile Verwendung fanden. Auf dem Hänger befanden sich außerdem eine große Anzahl ein Holzklötzen und Keilen. War das Zelt errichtet, mußte der Anhänger wieder beladen werden. Beim Abbau erfolgte diese Prozedur erneut.
Ein Dorffest ohne Tanz ist nicht denkbar. Dafür benötigt man Musik und eine Tanzfläche. Für Musik hat seit Beginn die Firma Hahn in Hunden gesorgt. Die Tanzbrücke wird seit dem ersten Fest vom Gasthaus Twesten in Fahrenholz zur Verfügung gestellt. Das Verlegen der Tanzbrücke gestaltete sich in den ersten Jahren als äußerst schwierig, war doch der Platz alles andere als eben. Der Fahrenholzer Bürger Otto Qualmann erwies sich jedoch als Meister des Verlegens. Mit Kanthölzern und Klötzen, mit Brettern und Brettchen, mit Nägeln und Keilen gelang es ihm immer wieder, die Tanzbrücke so auszurichten, daß sie den Anforderungen des kommenden Abends gewachsen war. Das Gestühl sowie Tische und Bänke wurden durch das Gasthaus Kuhl beigestellt. Die Getränke wurden anfänglich noch im Kühlhaus zwischengelagert, bevor sie zum Ausschank gelangten. Oftmals reichten sie nicht aus. Dann wurde mitten in der Nacht Nachschub vom Weinhaus Wegner in Winsen geholt. Eine erhebliche Arbeitserleichterung trat mit der Gestellung eines Kühlwagens durch den Bierverlag Wedde aus Lüneburg ein.
Die Vorbereitungen beginnen in der Woche vor dem Dorffest mit der Herrichtung des Platzes. Unterstützt durch etliche landwirtschaftliche Betriebe wird der Platz gemäht und das Gras abgefahren. Zur Zeit der Fußballspiele kam auch eine Walze zum Einsatz, die die gröbsten Unebenheiten beseitigte. Diese Maßnahme lag ganz besonders unserem Ersten Vorsitzenden Günter Kuhl am Herzen. Während der Bauphase des Gerätehauses befand sich die Zuwegung zum Festzelt in einem desolaten Zustand. Mit Hilfe einer Tauchpumpe wurden die tiefsten Löcher ausgepumpt. Einige LKW-Ladungen Sand ermöglichten dann einen Zugang ohne Gummistiefel. Anfang der achtziger Jahre begab es sich, daß am Morgen des Dorffestes das Goggomobil des Bauunternehmers Heiner Twesten auf dem Dach der Garage des Landwirtes Otto Peters vorgefunden wurde. Böse Zungen brachten natürlich sofort Vereinsmitglieder, die am Abend zuvor noch mit den Aufbauarbeiten beschäftigt waren, mit dieser Tat in Zusammenhang. Die Betroffenen wiesen jedoch jede Beteiligung weit von sich. Irgend ein Witzbold hatte zu allem überfluß auf dem Dach des Goggos eine rote Rundumleuchte deponiert und diese eingeschaltet. Die Bergung des Gefährtes am gleichen Vormittag mit Hilfe eines LKW-Kranes wurde von der Bevölkerung mit großem Interesse verfolgt. Die entscheidenden Phasen der Bergung sowie aufschlußreiche Kommentare der Zuschauer wurden mit einer Videokamera festgehalten. Die Vorführung des Filmes am kommenden Tag nach vollbrachten Aufräumungsarbeiten sorgte für eine äußerst gelöste Stimmung.
Die Herrichtung des Spielfeldes nahm viel Zeit in Anspruch. Die Tore wurden selbst angefertigt und wurden jedes Jahr zum Dorffest von dem Vereinsmitglied Rudolf Basiel frisch geweißt. Das Spielfeld mußte ausgemessen und anschließend markiert werden. Bei gutem Wetter wurde dazu Kalk verwendet. Die Kalkmaschine mußte von Stove bzw. Marschacht geholt werden. Fanden dort Sonntags auch Fußballspiele statt, mußte die Kalkmaschine noch am Samstagmittag zurückgebracht werden. Leider sind diese Markierungen nicht regenbeständig. Deshalb wurde auch oftmals mit Sägespäne abgestreut bzw. nachgestreut. Diese Tätigkeiten sowie Aufstellung und Betreuung der Mannschaft lag in den letzten Jahren bei Hans-Ulrich Maduk. Meistens fanden zwei Spiele statt. Das erste wie schon erwähnt gegen eine Gastmannschaft aus den umliegenden Ortschaften. Den Höhepunkt bildete zweifelsohne das zweite Spiel. Eine Altherrenmannschaft um den Mannschaftskapitän Heinz Hahn trat gegen eine Abordnung des HTTV an. Von diesen Begegnungen zeugen viele aufschlußreiche Bilder.
Irgendwann Ende der achtziger Jahre ließ das Interesse an den Fußballspielen merklich nach. Die Fußballspiele wurden daher durch ein Spiel ohne Grenzen ersetzt. Die teilnehmenden Mannschaften kamen wie beim Fußball ebenfalls aus den umliegenden Dörfern sowie aus den Orten Hunden, Mover und Fahrenholz.
Das Dorffest beginnt mit den Kinderspielen. Im Festzelt besteht die Möglichkeit bei Kaffe und Kuchen einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Es ist mittlerweile gute Tradition, das Kuchen und Torten sowie der Kaffe von der Dorfbevölkerung kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Nach den Kinderspielen schlossen sich früher die Fußballspiele bzw. das Spiel ohne Grenzen an. In letzter Zeit findet gegen abend eine Vorstellung der einzelnen Sparten des Vereines statt. Mit dem Anzünden des Holzkohlegrilles beginnt der gesellige Teil des Festes. Großer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren ein Preisknobeln. Wertvolle Preise Können dann gewonnen werden. Auch die Preise bestehen größtenteils aus Spenden der Bevölkerung. Anfänglich wurde am abend auch ein Lagerfeuer entfacht. Aus vielfachen Gründen wird auf diesen Programmpunkt allerdings seit Jahren verzichtet. Sehr gut angenommen wurde auch ein Weinstand, so daß dieser seit etlichen Jahren fester Bestandteil des Dorffestes geworden ist.
Auch das schönste Dorffest geht einmal zu Ende. Dann heißt es: "Abbauen!" Wurde in den ersten Jahren sofort mit dem Abbau begonnen, läßt man es jetzt etwas ruhiger angehen. Außer der Musikanlage und der Kasse wird alles bis zum Sonntagvormittag stehen gelassen.
Vormittags wird das Zelt leergeräumt. Nach allgemeinen Aufräumungsarbeiten erfolgt am Nachmittag der Rücktransport der Tanzbrücke nach Fahrenholz. Nach einer allgemeinen Stärkung im Gasthaus Twesten wird der Kühlwagen auf den Hof des Gasthauses Kuhl geschleppt. Hier klingt in aller Regel der Abbau in geselliger Runde aus. Bei Gegrilltem und diversen Erfrischungsgetränken wird das vergangene Fest noch mal Revue passieren lassen. Da Auf- und Abbau meist von denselben Leuten erfolgt, und diese größtenteils am Abend des Festes auch noch bedienen, bedeutet so ein Dorffest drei harte Tage. Bei manch Beteiligtem hängt dann verständlicherweise der Haussegen etwas schief, aber bis zum nächsten Dorffest ist dann alles wieder vergessen und es geht von vorne los.
Ab 1988 wird eine Dorffestnachlese veranstaltet. In großer Runde treffen sich die vielen Helfer des Dorffestes in Gasthäusern der Umgebung. Als kleinen Dank für die geleistete Arbeit spendiert der Vorstand ein Getränk nach Wahl. Bei einen gemeinsamen Abendessen wird Manöverkritik geübt. Hat der Kassenwart des Vereines seine Spendierhosen bzw. Spendierrock an, hat es auch schon mal eine weitere Runde auf Vereinskosten gegeben.
6. Der Traum wird wahr
Mit der Ratssitzung Anfang März 1989 wurde der Beschluß aus dem Jahre 1987 in die Tat umgesetzt. Der Haushalt für 1989 wurde verabschiedet und beinhaltete 544.000 DM für den Bau einer Sporthalle in Hunden. Der Kreis Harburg hatte einem Zuschuß in Höhe von 30 Prozent zugestimmt.
Geplant wurde die Halle von dem Drager Architekten Helmut Wenk. Zum baubegleitenden Ausschuß gehörten der Bürgermeister Heinrich Römer, der Vorsitzende des Bau- und Wegeausschusses Heinrich Kistenbrügger, das Ratsmitglied Manfred Qualmann sowie von Seiten des Hundener Tischtennisvereines der erste Vorsitzende Günter Kuhl und der zweite Vorsitzende Horst Hahn.
Im April 89 lag die Baugenehmigung vor und die Ausschreibungen für den Rohbau waren abgeschlossen. Bereits im Juli des gleichen Jahres erfolgte die Ausschreibung für den Innenausbau. Im März 1990 waren die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Im August 1990 waren die Arbeiten soweit vorangeschritten, daß sich der Verwaltungsausschuß und der Vorstand des HTTV zusammensetzten, um den Einweihungstermin sowie das Rahmenprogramm für diese Festivität zu beschließen. Man einigte sich auf den 1.September 1990. Schnell wurde man sich über die Modalitäten einig: Die Gemeinde Drage übernimmt die Kosten, der HTTV die Organisation.
Die Feierlichkeiten begannen um 14.00 mit den Grußworten der Gäste und der obligatorischen Schlüsselübergabe an den Bürgermeister. Anwesend war auch unser Landrat Otto Gellersen aus Salzhausen. Nach einem Freundschaftsspiel bestand für alle Interessierten die Möglichkeit, die neue Halle zu besichtigen. Danach gab es Kaffe und Kuchen für alle. Laut Rahmenprogramm sollte gegen 18.00 Uhr die Veranstaltung enden. Tatsächlich dauerte die Einweihung allerdings bis kurz vor Mitternacht.
Die Stimmung der "Träumer" an diesem historischen Tag gibt besonders treffend der Artikel im Elbufer-Bote vom 27.09.90 wieder. Bei der Ergreifung des Wortes versagte unserem ersten Vorsitzenden die Stimme. Ich glaube allerdings, daß es keinem der Vorstandsmitglieder und auch etlicher anderer Mitkämpfer besser ergangen wäre. Unser Dank geht an dieser Stelle an all die Weggefährten, die sich selbstlos für den Bau der Turnhalle eingesetzt haben. Die Mühen haben sich gelohnt. Unser Wunschtraum hat sich erfüllt.
7. Die Entwicklung des Vereines
Viele Damen aus Hunden, Mover und Fahrenholz sowie aus der näheren Umgebung betätigten sich im MTV Handorf im Bereich Damengymnastik. Mit Fertigstellung der Halle in Hunden wurde diesen Damen der Montagabend in der Hundener Halle eingeräumt. In zwei Gruppen findet seither der Übungsbetrieb statt. Inzwischen hat diese Abteilung die Tischtennisspieler an Mitgliedern überrundet. Als Übungsleiter fungieren hier Gloria Schamott, Renate Peters, Beate Hahn und Marlies Wolter.
Sehr großen Zuspruch findet auch das Mutter (Vater)- und Kind-Turnen. Geleitet wird die Gruppe von Uschi Langguth. Auch das Angebot für die "älteren Kinder, die schon ohne Begleitung zum Turnen erscheinen, wird gut angenommen. Übungsleiterin ist hier Andrea von Helms, die auch seit einiger Zeit eine offizielle Ausbildung als Übungsleiterin hat.
Guten Zuspruch findet auch die Badmintonabteilung, die am Freitag und Samstag ihre Übungstage hat. Als Abteilungsleiterin ist Petra Peters tätig.
Zu einem wahren Aushängeschild für den Verein hat sich die Jazz-Dance-Gruppe entwickelt. Unter der Leitung von Ulrike Dahm haben schon viele Auftritte außerhalb des Dorfes stattgefunden. Höhepunkt war sicherlich ein Aufenthalt in Spanien im Frühjahr 1995. Seit kurzer existiert auch eine Abteilung für Kinder, die am Montagnachmittag ihre Übungsstunden hat. Verantwortlich sind Sabrina Kuhl, Isabell Hahn und Ulrike Dahm.
Eine Krabbelgruppe sowie Volleyball runden das Angebot ab.
Seit geraumer Zeit wird auch Herrengymnastik angeboten. Der Zulauf könnte größer sein, die Beteiligten sind aber mit viel Begeisterung und Ausdauer dabei. Die Gruppe wird von Bernd Reimers und Gloria Schamott geleitet.
Bestand der Verein bei Gründung aus 38 Mitgliedern, waren es 1988 schon 57 Mitglieder (ohne Schüler). Mit Fertigstellung der Halle stieg die Mitgliederzahl sprunghaft an. 1993 konnten wir das 300ste Mitglied begrüßen. Inzwischen haben wir einen Bestand von über 350 Mitgliedern.
Mit der Erweiterung um neue Sparten mußte natürlich auch die alte Satzung angepaßt werden. Vorstand und einige Vertreter der Mitgliederversammlung überarbeiteten die vorhandene Satzung grundlegend. Damit verbunden war auch der Antrag auf Eintragung ins Vereinsregister. Die Jahreshauptversammlung im Jahre 1991 stimmte dem ihr vorgelegten Satzungsentwurf zu. Nach notarieller Durchsicht und Vorlage beim Amtsgericht in Winsen ist der Hundener Tischtennisverein ein eingetragener Verein. Mit der neuen Satzung wurde auch die Funktion eines Ehrenrates eingerichtet. Dieser brauchte aber zum Glück seit seines Bestehens nicht tätig werden. Den Vorsitz dieses Schiedsgerichtes hat seit 1991 Arno Twesten inne.
8. Aktivitäten der Abteilungen
Neben den sportlichen Aktivitäten der einzelnen Abteilungen finden alljährlich auch Veranstaltungen statt, die eher geselliger Natur sind und dadurch Kameradschaft und Zusammengehörigkeitssinn fördern. So hält jede Abteilung eine Weihnachts - bzw. Jahresabschlußfeier ab. Einige Abteilungen treffen sich im Sommer zu einem Grillabend. Fester Bestandteil in der Damengymnastikabteilung ist eine jährliche Radtour geworden. Auch soll man unsere Damen schon im Stadttheater Lüneburg gesehen haben. Die jüngeren Mitglieder waren im Marxener Dachbodentheater, sowie im Wildpark in Nindorf. In guter Erinnerung ist bei den Beteiligten der Badmintonsparte sicher auch das winterliche Glühweintrinken. Gelegentliche Radtouren und die Austragung der Vereinsmeisterschaften runden bei den Badmintonspielern das Jahresprogramm ab.
Die Mutter- und Kindgruppe hat durch tatkräftige Unterstützung der Väter und einiger Ratsherren den Spielplatz an der Turnhalle angelegt. Die von der Gemeinde Drage beschafften Spielgeräte wurden an einem Sonnabendnachmittag zusammengebaut und auf dem Spielplatz errichtet.
Eine besondere Aktivität in der Tischtennisabteilung muß jedoch noch erwähnt werden, die freundschaftliche Beziehung zu den Tischtennisspielern des mecklemburgischen Vereines Traktor Balow. Kurz nach Grenzöffnung schickte sich der damalige Bürgermeister des Ortes Balow Dieter Weding an, sich auf der anderen Seite der Grenze umzusehen. Ziel war es, mit einem Dorf von "ähnlicher Größe und Struktur wie Balow in Kontakt zu kommen. Auf seinem Wege durch die Samtgemeinde Elbmarsch hielt er daher kurz entschlossen bei der Samtgemeindeverwaltung in Marschacht an und trug sein Ansinnen vor. Schnell ergab sich, daß Hunden diesen Anforderungen genügen würde. Bei einer ersten Zusammenkunft einer Balower Abordnung mit Hundener Bürgern im Gasthaus Kuhl wurden bald Gemeinsamkeiten entdeckt. Nicht nur das es in Balow eine Feuerwehr gab, nein, in Balow gab es auch Tischtennisspieler, die "ähnlich wie wir auf selbstgebauten Platten auf dem Saal eines Gasthauses ihrem Sport nachgingen. Bei einem Gegenbesuch in Balow wurde dann das erste Freundschaftsspiel ausgetragen. Näheres kann in Zeitungsberichten der Schweriner Volkszeitung und des Winsener Anzeigers nachgelesen werden. Seither haben zahlreiche Besuche und Gegenbesuche stattgefunden. Dabei sind diverse Freundschaftsspiele ausgetragen worden. Das bereits erwähnte Freundschaftsspiel anläßlich der Halleneinweihung fand übrigens auch gegen Balow statt.
Hunden, im Mai 1995
(Klaus-Peter Peters, Pressewart)